Zwischen den Rocky Mountains im Westen und den großen Seen im Osten besteht das kanadische Binnenland weitgehend aus seichten Feldern, den “Prairies”, eine Roadtripstrecke par Excellence.
Die Straße erstreckt sich bis zum Horizont, Felder und Weiden soweit das Auge reicht, und darüber ein Himmel, an dem man die unterschiedlichsten Wolkenformationen beobachten kann. In der Ferne tauchen immer wieder dunkle Flecken auf, wo Wolken ihre Schatten auf die endlosen Felder werfen. Es fährt sich angenehm auf der wenig befahrenen Straße. Es gibt gerade so viele Kurven und Hügel, dass es nicht zu langweilig wird, und für uns sind solche endlosen Weiten sowieso faszinierend.
Mitten in der gleichförmigen Landschaft erhebt sich ein Plateau, 600m über der umgebenden Landschaft. Hier sind die Hügel von Zypressen bewachsen, daher der Name dieses Gebiets: Wir befinden uns im Cypress Hills Interprovincial Park, der sich über die Provinzen Alberta und Sasketchewan erstreckt.
Wir nächtigen auf einem Parkplatz am See und nach einer kalten Nacht frühstücken wir in der Sonne am Wasser und beobachten die Kühe am gegenüberliegenden Ufer. Nach einer Wanderung durch den Zypressenwald machen wir uns wieder auf den Weg, über eine landschaftlich sehr schöne Route durch den Park. Praktischerweise gibt es am Straßenrand Schilder, die Informationen über den Park und seine Geschichte geben. Quasi Drive-Through-Info, man muss nicht einmal aussteigen! Besonders beeindruckend ist ein Aussichtspunkt, an dem man bis zu einer Bergkette in Montana schauen kann. Im Sommer muss es hier bunte Blumenwiesen geben, zur jetzigen Jahreszeit sind die Bäume gelb gefärbt und ab und zu entdeckt man eine rote Beere im Gras.
Unser Weg führt uns weiter durch die endlosen Weiten der Prärie. Ab und zu passieren wir eine Farm oder einen der unglaublich langen Züge, die von mehreren Loks gezogen werden müssen, und deren Ende man oft lange nicht sehen kann.
Nach einer Nacht auf dem Walmartparkplatz in Regina geht es auf zur nächsten Etappe, Ziel: Das Tor zum Westen, Winnipeg.