Nach einer Nacht auf einem Walmart Parkplatz machen wir uns an die letzten Kilometer nach Washington DC und kommen morgens an.
Die Hauptstadt ist noch recht jung, und wurde in einem ursprünglich quadratischen Gebiet von 10 mal 10 Meilen geplant. Dabei gibt es Einflüsse europäischer (besonders deutscher) Stadtstrukturen, vor allem eine fächerartige Anordnung der Straßen vom Capitol ausgehend, die mit dem typisch amerikanischen Stadtraster überlagert sind.
Wir stellen unseren Wagen in einem P&R-Parkhaus außerhalb des Zentrum ab. Wegen der knappen Zeit beschränken wir uns auf die Hauptsehenswürdigkeiten um die National Mall, aber man könnte hier wirklich viel Zeit verbringen, denn entlang des ca. 3km langen Grünstreifen der sich zwischen Capitol Hill und dem Lincoln Memorial erstreckt, befinden sich die Museen der Smithsonian Institution. Diese wurde 1846 mit den Mitteln der Hinterlassenschaft des englischen Wissenschaftlers John Smithson gegründet, der zwar nie in Amerika war, der jungen Nation aber sein Vermögen für die Forschung vermacht hat. Heute umfasst die Smithsonian 18 Museen und Gallerien (9 davon an der National Mall) sowie den Zoo, und ist außerdem eines der bedeutendsten Forschungszentren des Landes. Fast alle Museen haben freien Eintritt und behandeln eine riesige Auswahl unterschiedlicher Themen.
Wir starten unseren Sightseeingmarathon am Capitol Hill und landen von hier aus im Botanischen Garten. Dieser befindet sich in einem Gebäude, dass stark an den Glaspalast in Paris erinnert, und in verschiedenen Räumen werden unterschiedliche Klimazonen nachgebildet. Ein schöner grüner Ort, der sicher gern von den gestressten Regierungsangestellten für die Mittagspause besucht wird.
Wir machen einen kleinen Abstecher ins Museum of the American Indian, dass vor allem durch seine Architektur beeindruckt, und machen uns dann auf den Weg zum Air and Space Museum, Nikos Highlight (ich finde es aber auch ziemlich cool).
Hier wird die Geschichte der Luft- und Raumfahrt gezeigt, mit jeder Menge Originalexponaten, unter anderem der Fliger der Gebrüder Wright, sowie diverse Raumfahrtkapseln und auch die eine oder andere Drone. Total spannend!
Wir verlassen das Museum erst, als wir rausgeschmissen werden, weil sie schließen, und laufen zum goldenen Stunde weiter zum Washington Monument, dem riesigen Obelisken, der in der Mitte der National Mall steht. Das gute Stück ist 555Fuß und 5Inch hoch und sieht wirklich beeindruckend aus.
Das weiße Haus hingegen ist weniger Spektakulär als man so anhand von Fernsehbildern denken würde. Fun Fact Weißes Haus: Es gibt keinen Vorder- und Hintereingang, sondern nur eine Nord- und eine Südseite!
Langsam tun uns wirklich die Füße weh, aber zumindest das Lincoln Memorial wollen wir auf jeden Fall noch sehen! Unterwegs besichtigen wir noch das World War II Memorial, das wirklich sehr pompös geraten ist, und das Vietnam Veterans Memorial, welches schlicht und eindrucksvoll ist. Auf zwei polierten Wänden, die in eine Senke hinunter führen, sind chronologisch alle Namen der gefallenen und vermissten Soldaten aufgelistet. Es sind unheimlich viele Namen.
Schließlich erreichen wir endlich das Lincoln Memorial. Von hier aus hat man einen Blick über die gesamte Mall. In der Ferne glitzern die Lichter des Capitols und das Washington Monument spiegelt sich in dem davorliegenden Wasserbecken. Von hieraus schaut der riesige steinerne Abraham Lincoln auf das Zentrum der Macht in der Nation, die er so stark geprägt hat. Und überall turnen Schulklassen herum, die bei ihren Klassenfahrten in die Hauptstadt anscheinend ein straffes Programm haben, und auch abends nach acht noch Programm haben.
Wieder beim Auto leuchtet auf einmal die Motorkontrollleuchte! Es setzt kurz Panik ein, denn wir haben noch einiges zu fahren, und möchten ungern liegen bleiben – und so eine Reparatur am Motor, denkt man, kann ja auch schnell teuer werden! Ein wenig Recherche beruhigt uns, es scheint sich meist um ein Abgasproblem zu handeln, dass man zwar nicht ewig aufschieben sollte, das aber auch nicht akut behoben werden muss. Also wird weiter gefahren, Richtung Smokey Mountains Nationalpark.