Aloha Honolulu!

Für Sonne, Strand und Wellen machen wir uns auf nach Hawaii! Wie praktisch, wenn es günstiger ist, einen 4-tägigen Zwischenstopp auf traumhaften Pazifikinseln einzulegen, als den gesamten Flug von Auckland nach Vancouver in einem meistern!

Nach einem Flug als Passagiere zweiter Klasse ohne Essen – wir hatten es ja selbst so gebucht… – und einer gefühlt endlosen Schlange an der Passkontrolle erwischen wir einen Bus von Honolulu Airport zum Waikiki Beach. Zum Glück gibt es in unserem Hostel noch Betten für uns, denn bei der Buchung hatten wir nicht bedacht, dass wir die Datumsgrenze überschreiten, und so am Vorabend unseres Abflugs ankommen. Bizarr. Zwei mal 11.6. in Folge.

Waikiki lässt wirklich keine Wünsche des Urlaubers offen, und obwohl der Strand und das Wasser voll, und die Strandpromenade von Hotelketten gesäumt ist, gefällt es uns wirklich gut. Selten findet man einen Ort mit solch einer entspannten, fröhlichen Atmosphäre. Aber gut, die Sonne scheint, die Temperatur ist genau richtig warm, aber es ist nicht schwül, und schließlich sind die meisten Leute hier im Urlaub. In den Geschäften ist alles teuer, aber Strandmatten und Luftmatratzen gibt es zum Schnäppchenpreis.

Wir versuchen uns mal wieder am Surfen, und selbst unser Geschick, auch am besten Surfspot eine Wellenfreie Zeit zu erwischen, kommt gegen die Brandung in Waikiki nicht an. Ausgepowert widmen wir uns den weiteren Sehenswürdigkeiten der Insel.

Als die Hitze etwas nachlässt machen wir uns an die Besteigung des Diamond Peak, eines erloschenen Vulkans. Der Trail startet im Krater des Vulkans, der einen Durchmesser von sage und schreibe einem Kilometer hat! Von oben hat man einen schönen Blick über die Küste und Honolulu. Hier sieht die Landschaft sehr trocken und karg aus, und die Militärstation im Krater in Kombination mit den vielen Touristen lässt das ganze irgendwie unwirklich erscheinen. Und heiß ist es immernoch, aber immerhin liegen einige Teile des Wegen um diese Tageszeit im Schatten.

Natürlich können wir nicht Hawaii besuchen ohne auch Pearl Harbour zu sehen, wo wir schon Hiroshima besucht haben! Wir haben den Besuch schon zwei mal aufgeschoben, weil uns die Mitarbeiter im Hostel gesagt hatten, dass man morgens hinfahren soll, um Tickets für das Arizona Memorial zu ergattern, von denen es täglich ein limitiertes Budget gibt. Als wir nach eineinhalb Stunden Geeier im Bus ankommen, sind auch für diesen Tag alle Tickets bereits begriffen. Was uns allerdings niemand gesagt hatte: es gibt neben dem Arizona Memorial auch noch ein Museum und einen Gedenkpfad, die man auch ohne Ticket besichtigen kann, und die unserer Meinung den Besuch auf jeden Fall lohnen! Es gibt viele Informationen zu den Angriffen auf Pearl Harbour und die anderen Militärbasen auf Oahu und deren Hintergründe, das ganze sehr interessant aufbereitet.

Vor den Küsten Hawaiis gibt es viele Riffe, die tolle Tauch- und Schnorchelbedingungen schaffen. Unser Hostel bietet eine Schnorchel- und Delfinbeobachtungstour an, angeblich gibt es auch jede Menge Schildkröten, mit denen man schwimmen kann! Begeistert schlagen wir zu.

An verschiedenen schönen Küstenabschnitten halten wir an, sehen aber leider keine Delfine. Laut unserer Führerin eignen sich diese Orte auch nicht zum Schnorcheln, sondern erst die Strände, die wir später besuchen. Irgendwann sind wir am Ende der Küstenstraße angekommen, haben die halbe Insel umrundet und einen Traumstrand nach dem anderen passiert. Alle von Palmen gesäumt und fast menschenleer. Langsam werden wir ungeduldig. Wann geht es denn wohl mal ins Wasser? Auf Nachfrage hören wir: Nach dem Mittag kommen wir an einen tollen Schnorchelspot. Mittlerweile kommen wir an den wunderschönen Stränden schon das zweite Mal vorbei, aber keine Anstalten, anzuhalten und den Schnorcheltrip endlich zu einem solchen zu machen. Bisher haben wir immerhin schon drei Stunden im Auto gesessen. Immerhin sehen wir vom Ufer aus ein paar Schildkröten, was mich schonmal ein bisschen besänftigt. Niko hat seinen Ärger dank eines von unserer Führerin nicht eingeplanten kurzen Bades minimal abgekühlt. Aus irgendeinem Grund können wir hier nicht mit den Schildkröten schwimmen, aber nur wenige Minuten von hier soll nun endlich der tollste Schnorchelstrand überhaupt sein. Als wir ankommen können wir es kaum fassen: der weltbeste Schnorchelstrand ist eine vom Meer abgetrennte kleine Bucht an einem riesigen Hotelkomplex! Mit kurz getrimmtem Rasen sieht es eher nach Golfplatz als nach Strand aus. Da ich keine Flossen habe kann ich mich Niko nicht direkt anschließen, der sich direkt von der Gruppe absetzt um ENDLICH schnorcheln zu gehen. Nein, ich muss noch einen kleinen Rundgang durch die Außenanlagen des Disney Resorts über mich ergehen lassen (“you really don’t want to miss this! And I’m not going back to the van before, so you have to come along”). Der Van wäre eh offen gewesen. Angeblich gibt es hier sowohl jede Menge bunte Fisch sowie Schildkröten en masse. Wir arbeiten uns gegen die Wellen aus der winzigen Lagune ins offene Meer, sehen aber von ersterem wenig und letztere garnicht. Dafür werden wir auf dem Rückweg in die Bucht fast gegen die Felsen gespült. Ich frage mich wirklich, warum wir unser Geld nicht zurück verlang haben – diese Tour war wohl der bisher größte Reinfall unserer Reise, und die Führerin eine absolut nervtötende Person. Wir begegnen ihr auch in den nächsten Tagen, und jedesmal versucht sie, uns uns unsere Pläne auszureden, weil es ja angeblich garnicht mehr lohnt oder anderweitig wirklich eine schlechte Idee ist, und jedes mal hat sie Unrecht. Man sollte sie aus dem Tourismussektor verbannen.

Schließlich kommen wir doch noch zu unserem Schnorchelerlebnis, allerdings auf eigene Faust (besagte Führerin wollte uns den Trip in den Nationalpark natürlich wieder ausreden, weil sie dort angeblich schon bald schließen würden, was nicht stimmte). Hanauma Bay ist aus einem Vulkankrater entstanden, der sich durch Korrosion zum Meer hin geöffnet hat. So ist eine geschützte Bucht entstanden, die vielen Fischarten einen geschützten Lebensraum bietet. Die Korallenriffe ziehen sich fast bis an den Strand heran, sodass es als Schnorchler schon nach wenigen Metern einiges zu sehen gibt. Zwar wollen sich die Schildkröten auch hier nicht zeigen, aber wir sehen große Schwärme bunter Fische, und einige wirklich große Exemplare. Unter anderem einen Papageienfisch, der auf einmal wie aus dem Nichts vor uns auftaucht.

Wie immer bräuchte man auch hier eigentlich mehr Zeit, um wirklich alles entspannt zu besichtigen, aber wir haben ja ansich nur einen Zwischenstopp auf Hawaii, und deshalb heißt es nach vier Tagen: Auf nach Vancouver!

 

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