Vollmond auf Koh Phagnan.
Was das heißt ist klar: Fullmoonparty! Unser Weg führt uns pünktlich zum Vollmond an die Golfküste, und weil man ja alles mal gesehen haben muss, setzen wir nach kurzem Nickerchen über auf das benachbarte Koh Phagnan, wo die berühmt-berüchtigten Vollmondpartys stattfinden. Unterkünfte auf der Insel sind zu diesem Event angeblich schon Tage vorher ausgebucht, weshalb wir uns einen Bungalow auf Koh Tao mieten. Wir nehmen das letzte Schiff nach Koh Phagnan, erreichen die Insel am späten Nachmittag – zurück geht es dann am nächsten Morgen um 8.30 Uhr. Wir haben also eine lange Nacht vor uns. Hat Rin, der Strand an dem das monatliche Ritual stattfindet, ist eine relativ kleine Bucht, gesäumt von steilen Felsen und Hotels/Gästehäusern.
Auf dem Weg zum Strand und entlang des Ufers werden Getränke feilgeboten, ganz pragmatisch nicht im Glas sondern direkt im Eimer. Wir finden einen Stand, der eimerweise Mojito ausschenkt und setzen uns an den Strand. Der Vollmond geht langsam auf, beziehungsweise wird sichtbar und der Strand füllt sich mit feierwilligen Inselbeesuchern. Der Strand ist etwa einen Kilometer lang und wird von den Bühnen, Bars und Ständen unterschiedlich unangenehm beschallt. Wir lassen uns durch die Nacht treiben und als uns die morgendliche Müdigkeit packt, machen wir ein Nickerchen auf den noch warmen Felsen des Nordufers.
Abtauchen auf Koh Tao
Koh Tao, die “Schildkröteninsel”, ist der Ort, an dem man weltweit am günstigsten Tauchen lernen kann. Dementsprechend hoch ist auch die Dichte an Tauchschulen auf dem kleinen Eiland. Wie soll man sich da bloß entscheiden? Wir machen einen Spaziergang entlang der Strandstraße und schauen bei verschiedenen Tauchschulen vorbei, und entscheiden uns schließlich für die Phoenix Divers und ein SSI Open Water Zertifikat. Der Kurs dauert vier Tage und beinhaltet die Unterkunft gleich neben der Tauchschule.
Nach einer theoretischen Einführung geht es für die ersten Übungen in den Pool, wo wir lernen, mit der Ausrüstung umzugehen und bestimmte Situationen zu meistern, unter Anderem die Brille zu leeren, falls Wasser hinein läuft oder den Luftschlauch wiederzufinden, falls er mal aus dem Mund fällt, und auch, einem anderen Taucher Luft abzugeben. Am Anfang ist das Atmen über den Drucklufttank gewöhnungsbedürftig, aber man kommt schnell damit klar, unter Wasser zu klingen wie Darth Vader.
Am nächsten Tag geht es dann raus ins Meer. Nach ein paar Übungen in recht flachem Wasser geht es dann runter auf 12m Tiefe. Leider ist die Sicht nicht sehr gut, und unsere Gruppe recht groß, sodass man sich sehr darauf konzentrieren muss, die Gruppe nicht zu verlieren, und natürlich bloß nicht die Luft anzuhalten – denn das ist Tauchregel Nummer 1! Erst bei den nächsten Tauchgängen können wir uns langsam wirklich umschauen unter Wasser, und auch die Schwerelosigkeit erleben, die diesen Sport so einzigartig macht.
Schwerelosigkeit ist sicher ein Highlight des Tauchens. Hierzu lässt man so viel Luft von der Pressluftflasche in den Tauchanzug, bis nur noch der eigene Atem die Auf- und Abwärtsbewegung reguliert und man durch das Wasser schwebt.
Eine Herausforderung stellt allerdings der Druckausgleich dar. In 10m Tiefe hat sich der Umgebungsdruck verdoppelt, sodass man im Prinzip ab dem Abtauchen mit dem Druckausgleich beginnen muss. Dieser fällt uns beiden anfangs etwas schwer, sodass es dauert um auf größere Tiefen zu kommen. Von 10 auf 20m nimmt der Druck dann nur noch um 1/3 zu, sodass der Abstieg dann wieder leichter fällt.
Trotz kleinerer Komplikationen in der Gruppe – ein Mal gehe ich unter Wasser verloren, ein anderes Mal geht einer Gruppenteilnehmerin plötzlich auf 13m die Luft aus – meistern wir die Praxis- und Theorieprüfung und halten am Ende den Tauchschein in den Händen.
Entspannen auf Koh Phagnen
Neben legendären Vollmondparties hat Koh Phagnen auch schöne Strände und eine spektakuläre, felsige Küste zu bieten. Wir setzen nochmals von Koh Tao über, um uns nun diesen Aspekten zu widmen.
Ganz im Norden der Insel verbringen wir zwei Tage am Koh Ma Strand, schlendern durch das Dorf, Erkunden die namensgebende Koh Ma Insel, und schnorcheln im flachen Wasser. Abends hören wir beim gemütlichen Beisammensein mit anderen Reisenden und dem Hausherrn vom Bottle Beach.
Nach zwei Nächten am Koma Beach machen wir uns auf den Weg zum nächsten, wohl noch malerischen und verlasseneren Strand. Wir haben eine Beschreibung des günstigsten Weges bekommen: Per Taxi in den nächsten Ort, dann bis zum Ende des Strands laufen, wo ein alter Mann in einer Hütte sitzt und einen für den günstigsten Preis in die Bottle Beach Bucht bringt. Gesagt getan. Schon die Überfahrt ist lohnenswert, das kleine Boot hüpft über die Wellen und wir umrunden steile, dicht bewaldete Klippen.
Am Bottle Beach gibt es nicht viel zu tun: Es gibt vier Bungalowanlagen, einen Kajakverleih und einen Treck zum Aussichtspunkt. Wir gehen allen diesen Aktivitäten nach, und genießen die übrige Zeit, an einem so wunderschönen Ort gelandet zu sein.
Den Namen verdankt der Strand übrigens nicht etwa seinen trinkfesten Bewohnern, sondern der Form der Bucht, die von oben betrachtet aussieht wie ein Flaschenhals.
Nach drei Tagen Entspannung überqueren wir den “Rüssel” Thailands und machen uns auf den Weg an die Adamanenküste.