Sanddünen wie von einer anderen Welt

Bevor es nun endlich in die Werkstatt geht, um die verflixte Motorhaube öffnen zu lassen, wollen wir noch die Sanddünen in der Nähe des Cape Reinga besuchen. Die Dühnenlandschaft am Cape wird zum eigentlichen Highlight für uns.

Vom Highway führt ein Schotterweg bis auf einen kleinen Parkplatz. Wer über einen 4×4 Antrieb verfügt, kann den Fluss bis ans Meer und den 90 Mile Beach fahren. Wir trauen unserem Wagen dieses Abenteuer nicht zu. Daher stellen wir das Auto nach einem Frühstück am Wasser ab und machen uns zu Fuß auf den Weg durch die beeindruckende Dühnenlandschaft. Am Parkplatz verleiht ein verrückt aussehender Mensch Boards zum Sandsurfen. Mit dem Auto haben wir auch ein Bodyboard gekauft, welches wir nun erstmalig herauskramen. Da es am Vorabend geregnet hat ist der Sand allerdings zu nass, um genug Geschwindigkeit zu bekommen und man bleiben am Hang stecken. Dafür lässt sich der Sand hervorragend belaufen. Da wir schon morgens angekommen sind, sind wir die ersten Besucher des Tages und haben die riesige Dünenlandschaft lange für uns allein, was sicher einen großen Teil ihres Zaubers ausmacht.

Wir laufen durch eine Mondlandschaft, die zu den beeindruckendsten Szenerien gehört, die ich je gesehen habe. Der Sand ist teils hell und fein, an einigen Stellen rostbraun. An anderer Stelle formt er Steinformationen, die aber in sich zusammenfallen sobald man mit dem Fuß darüberwischt. Das Meer schon im Blick erhebt sich aus der unwirtlichen Sandlandschaft ein komplett grün bewachsender Hügel, von dessen Gipfel man einen super Blick über die Dünen, das Kap und das Meer hat. Wir laufen eine ganze Weile wie verzaubert durch diese surreale Landschaft, bevor wir uns endlich auf den Weg zur Werkstatt machen.

Die Werkstatt hat tatsächlich geöffnet, aber auch hier ist die Öffnung unserer Motorhaube kein ganz leichtes Unterfangen. Gemeinschaftlich hantieren zwei Mechaniker an unserem Wagen herum, bis sie es endlich geschafft haben, die Hebel zu erwischen, im richtigen Winkel zu ziehen, und die Haube zu öffnen. Eine denkbar ungünstige Konstrukion – die aber auf jeden Fall Unbefugte davon abhält, im Motorraum herumzupfuschen. Es hatte sich das Stahlseil gelöst, das den Hebel im Innenraum mit dem Haken unter der Motorhaube verbindet. Dieses Seil wird nun wieder fixiert und wir können uns erleichtert wieder auf den Weg machen. 

Die nächste Nacht verbringen wir auf einem sehr schönen Campingplatz direkt am 90 Miles Beach. Der Name hält zwar nicht ganz was er verspricht, mit 88 km Länge ist dies aber trotz allem ein beeindruckender Küstenstreifen. Tatsächlich darf er auch ganz legal befahren werden, und ist eine offizielle “Straße” zum Kapp. Einer der Orte die wir auf jeden Fall bei wärmerem Wetter wieder besuchen wollen!

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