Faszinierende Tempelstadt Bagan

Die Tempel von Bagan stammen aus dem 11. und. 12. Jahrhundert und sind verteilt über eine ca 36 qkm große Ebene, die von den Ortschaften Nyaung U, Old Bagan und New Bagan eingerahmt wird. Die meisten Tempel sind, obwohl verfallene Ruinen, bis heute aktiv genutzte religiöse Stätten.

Der Bus kommt um 4 Uhr früh in Nyaung U an, sodass wir genug Zeit haben, kurz die Müdigkeit abzuschütteln, uns auf ein paar klapprige Räder zu schwingen und zu den Tempeln zu radeln. Pünktlich als die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont streckt stehen wir auf einem Feld und bestaunen die Kulisse der uralten Tempelruinen, die sich vor dem lila-roten Himmel abheben. Von einer Stupa aus lassen wir den Blick über die Ebene schweifen, die langsam in rötliches Licht getaucht werden. Als dann auch noch eine ganze Brigade Heißluftballons aufsteigt ist die Kulisse perfekt.

Wir verbringen den Tag damit, durch die Ebene zu radeln und uns von einem Tempel zum nächsten treiben zu lassen. Während manche Bereiche völlig verlassen sind, und man durch Kletten und anderes stacheliges Gebüsch klettern muss, sind andere geradezu Touristenhochburgen, vor denen Busladungen von Touristen ausgeschüttet werden. Von Tempel zu Tempel werden wir geübter darin, den Sandgemälde-, Hosen-, Schmuck-, Postkarten- und Buchverkäufern (“Tage in Birma” in einer Vielzahl von Sprachen – qualitativ hochwertig und fast gerade durch den Kopierer gezogen) auszuweichen. Den Sonnenuntergang schauen wir von einem der Haupttempel aus an, und fahren durch die mystischen Felder in der Dämmerung wieder nach Nyaung U zurück. Hin- und hergerissen zwischen der Wunsch (bzw der Notwendigkeit) wenigstens noch ein kleinbisschen Tageslicht zu haben, während wir über die Ebene fahren, und der Faszination der Tempellandschaft, die noch ein bisschen länger bestaunt werden will.

Die Tempel von Bagan werden oft mit den wahrscheinlich berühmtesten historischen Tempeln Asiens, den Angkor-Tempeln in Kambodscha verglichen. Die UNESCO hat die Tempel 2002 als Weltkulturerbe nominiert, damit wären sie das erste gelistete Weltkulturerbe in Myanmar. Allerdings verhindern umstrittene Renovierungsarbeiten  die tatsächliche Aufnahme in die Welterbeliste, und eine Einigung auf denkmalpflegerische Standards zwischen den Regierungsführern und der UN scheinen schwer erreichbar zu sein. Unser stadtplanerisch geschulte Blick verrät uns jedoch unmittelbar, dass die Hamburger Speicherstadt bei der Vergabe des Prädikats Weltkulturerbe Priorität haben sollte vor den paar Tempeln in der burmesischen Steppe..

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