Mit den Toten Hosen in – Yangon

Unser erster Besuch der Stadt überschneidet sich mit dem 60. Jahrestag Deutsch-Burmesischer diplomatischer Beziehungen. Anlässlich dieses Tages und als Zeichen der Anerkennung weiterer Grenzöffnungen wird an diesem Tag deutsche-burmesische Punk-Rock Geschichte geschrieben: Die Toten Hosen kommen nach Yangon!

Ort des Geschehens soll eine Halbinsel in einem großen Park in der Stadt sein. Als wir im Park ankommen merken wir, dass dieses Ereignis offenbar über diverse Grenzen hinweg Beachtung gefunden hat. Viele Exildeutsche aus Singapur und anderen Südostasiatischen Metropolen haben den Weg auf sich genommen um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Aber auch die kleine burmesische Punk-Rock Szene hat sich eingefunden und entert gleich zu Beginn des Konzerts die Bühne. Das Konzert wird ein großartiges, feucht-fröhliches Ereignis. So nah wie hier kommt man den alten Herrschaften sicherlich nur noch selten und sie liefern eine grandiose Show.

Der nächste Tag ist etwas gedämpft von den Auswirkungen des Vorabends. Ein guter Anlass Bekanntschaft zu machen mit den Affen, Elefanten und dem anderen Getier im Yangoner Zoo.

Wir haben uns während unser beiden Stopps in Yangon in einem, nach japanischem Vorbild gestalteten, Hostel einquartiert. Die Betten sind gestapelte Kabinen mit Licht, Steckdosen, Ventilator und Vorhang. Ist der Vorhang geschlossen, wird aus der Kabine eine gemütliche Höhle im fünften Stock im Zentrum Yangons, weit über von dem Lärm, Schmutz und den Gerüchen der Stadt. 

Yangon ist chaotisch und laut, die Straßen sind verstopft mit Fahrzeugen aller Art, historische Busse kämpfen sich vorbei an der wachsenden Zahl SUVs. Seit der langsamen Öffnung des Landes erfährt die Stadt einen Investitionsboom, die Grundstückspreise schießen in die Höhe, und viele der wunderschönen Kolonialbauten müssen Neubauprojekten weichen, die schnellen Profit versprechen. Man kann nur hoffen, dass sich die Stadt auf die Werte, die diese alte Architektur darstellt besinnt, bevor sie komplett von der gesichtslosen Investorenarchitektur verschluckt wird. Entlang der Straßen reihen sich kleine Ladengeschäfte aneinander, die alles mögliche verkaufen, Restaurant neben Schrotthändler, neben Stoffgeschäft. Und entlang der Straßen bilden sich Märkte, teils solide Stände, teils Decken auf dem Boden, von wo aus weiterer Krimskrams angeboten wird.

 

Unser Zweiter Besuch der Stadt ist kurz vor Abreise. Wir schlendern noch einmal über die Nachtmärkte, genießen noch einmal die lokalen Gerichte und fahren dann durch die verstopfte Stadt zum Flughafen, auf dem Weg nach Bangkok.

 

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