Hauptstadt Vietnam, berühmt für das Nationalgericht “Pho”, Bia Hoi, französische Kolonialarchitektur und Schwärme von Motorrädern auf den Straßen, unser Ziel heißt Hanoi.
Morgens um 5 werden wir nah unseres Hotels rausgelassen, und können sogar schon einchecken. So eine Stunde Schlaf am Morgen wirkt nach einer Nachtfahrt Wunder, und so geht es fast frisch los in die Stadt. Die Altstadt von Hanoi ist schön, den Gebäuden sieht man den französischen Einfluss an, und es ist viel Leben auf den Straßen. Jede Straße beherbergt ein Gewerbe, so gibt es die Schneiderstraße, die Geldwechslerstraße, die Metallwarenstraße usw. Und an jeder Ecke verkaufen Straßenküchen das Nationalgericht: Pho, eine Suppe mit Reisnudeln, ein paar Kräutern und Fleisch nach Wahl (oder nach Geschäft, denn vielfach wird auch die Suppe des Hauses verkauft). Suppe wird zu jeder Tages- und Nachtzeit gegessen, man hat das Gefühl, die Vietnamesen essen kaum etwas anderes. Und wir auch nicht, seit wir hier sind. Und dazu vietnamesischen Kaffee: in einem kleinen Aufsatz direkt in die Tasse aufgegossen und ortstypisch mit süßer Kondensmilch serviertes, extrem starkes Getränk. Wir bevorzugen das ganze ohne die Süße, denn auch schwarz schmeckt der Kaffee sehr aromatisch.
In Hanoi üben wir uns außerdem im vietnamesischen Straßeüberqueren: Da es kaum Lücken im Verkehr gibt, passt man eine halbwegs günstigen Moment ab und geht dann langsam und stetig los. So können die vielen Motorradfahrer einen Fußgänger sicher umfahren. Aber bloß keine unvorhersehbaren Bewegungen machen, das bringt das System aus dem Takt!
Wir möchten mehr über die Geschichte des Landes und über den langen harten Kampf hin zur Unabhängigkeit lernen, und machen uns auf zum Revolutionsmuseum. Es ist Teil des Historischen Museums, was die Suche etwas erschwert, aber wir finden es trotzdem, und wir begeben uns auf die Zeitreise, von der Kolonialisierung durch die Franzosen, über den ersten Indochinakrieg, bis zur Invasion der Amerikaner, und schließlich deren Abzug. Das ganze ist nur teilweise in Englisch beschriftet, aber die vielen Fotos malen doch ein recht deutliches Bild der zeitlichen Abfolgen.
Unsere Schweizer Reisebekanntschaften Laura und Adrian sind auch noch in der Stadt. Grund genug, sich an den Straßenrand zu setzen und das lokale Bia Hoi zu kredenzen. Bia Hoi wird tagtäglich frisch gebraut und muss noch am selben Tag getrunken werden. Grund ist der fehlende Hopfen, der das Bier sonst trotz des niedrigen Alkoholgehalts konserviert. Die Ersparnis wird fairer Weise direkt an den Kunden weitergegeben, sodass ein Bia Hoi selten mehr als 5000 Dong, also 0,25€ kostet.