Während der Nguyễn-Dynastie war Huế noch bis 1945 Hauptstadt Vietnams. Aus dieser Epoche stammt auch die Kaiserstadt. Ein Teil des heutigen UNESCO Weltkulturerbes wurde während des Vietnamkrieges zerstört, da die kommunistischen Truppen alles kaiserliche ablehnten. Viele Bereiche wurden aber mittlerweile wieder restauriert bzw. wieder aufgebaut.
Wir kommen mit dem Zug aus Dong Ha. Holzklasse gebucht und auch bekommen sind wir froh, dass die Fahrt recht kurz ist. Angekommen in Huế lassen wir uns schnurstracks von einer Hotelfachangestellten von unserem anvisierten Hotel abwerben und checken so günstiger ein als gedacht. Ein betrunkener und/oder verrückter Kanadier hatte uns versichert, das Hotel sei ein guter Deal und betrunkenen und/oder verrückten kann man vertrauen..
Am nächsten Tag laufen wir zur Verbotenen Stadt, der Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Beinahe fallen wir auf einen Rikscha-Fahrer herein, der uns weis machen will die Kaiserstadt mache Mittagspause, und wir könnten erst um 14 Uhr wieder hinein – da müssen wir aber schon wieder im Bus sitzen. Zum Glück laufen wir trotzdem an den Mauern der Zitadelle entlang und kommen an den Eingang, an dem die Ticketverkäuferin ihrem Tagesgeschäft nachkommt. Offensichtlich ohne Mittagspause.
Die Verbotene Stadt ist nach dem Vorbild in Peking nahezu quadratisch angelegt und umgeben von hohen Mauern und einem vier Meter tiefen Wassergraben. Historische Gebäude, Teiche und Gärten harmonisieren sehr schön in dem Komplex. Wir schlendern auf Grund unseres recht engen Zeitbudgets jedoch im Hamburger Schritt durch die Anlage. Die Verbotene Stadt besteht zum Teil aus wieder aufgebauten Bereichen, zum Teil aus stark verfallenen Ruinen. Besonders beeindruckend sind die vielen Ornamente und Verzierungen an den Toren und Säulen. Es muss hier einmal sehr prunkvoll ausgesehen haben.
Auf dem Rückweg zum Hotel nehmen wir tatsächlich, getreu unseres Mottos, mal ein Taxi und haben noch Zeit in unserem Lieblingsrestaurant zu speisen, in dem wir schon am Vortag am Angebot “drei Gerichte zum Preis von zweien” nicht vorbeigehen konnten. Wir sind gerade fertig, als der Reisebus vor unserem Hotel hält um uns einzusammeln auf seinem Weg nach Hoi An.