Sylvester in Bangkok!

Zu Silvester wollen wir wieder in Bangkok sein, also machen wir uns per Nachtbus auf die Reise. Wir haben die hintersten Plätze im Bus, und können daher unsere Sitze kaum nach hinten lehnen – die vor uns allerdings schon, was zu einer sehr unkomfortablen Reise führt.

 
Dafür sind wir früher als erwartet in Bangkok, nämlich schon gegen 4Uhr morgens. Zum Glück kennen wir uns schon etwas aus, so dass Niko fix herausfindet wo und wann Bus Nr. 3 fährt, während ich zwei Franzosen aus den Fängen einer Horde Taxifahrer befreie (letztere finden das nicht gut, immerhin hab ich ihnen gerade ein lukratives Geschäft versaut – die Franzosen freuen sich hingegen sehr), und gemeinsam geht es mit dem Bus ins Zentrum.
 
Unser Stammhostel das Lamphu House ist ausgebucht, also gönnen wir uns ein Mittelklassezimmer in einem frisch renovierten Hotel mit Dachterrasse.
 
Am Silvestertag machen wir zusammen mit Ann-Sofie und Emilien eine Khlong-Fahrt, mit einem traditionellen Long Tail Boot durch die Kanäle. Wir hatten so eine “Tourifahrt” bisher partout nicht machen wollen, aber nun sind wir irgendwie reingeraten, und es stellt sich als großer Spaß heraus. Der Fahrer düst mit dem kleinen Kahn über den Fluss, und in den Kanälen werden überall die Silvesterpartys vorbereitet, und die Menschen grillen, angeln… Es erinnert ein bisschen an Kanufahren über die Alsterkanäle.

Danach gehen Niko und Emilien zu einem Thai-Boxkampf, Ann-Sophie und ich essen und entspannen.
 
Der Boxkampf findet in einer großen Arena inmitten Bangkoks statt. Anders als Boxen in Deutschland genießt Thaiboxen hier große Popularität. Angesetzt sind acht Kämpfe. Die meisten sind wohl so Leicht- und Mittelgewicht, der letzte Kampf dann eher Schwergewicht. Wir haben uns in der günstigsten Kategorie unters Volk gemischt, das nicht nur zum Spaß hier ist, sondern auf die Kämpfe wettet. Nach den ersten Runden werden Wetten abgegeben oder korrigiert. Danach kommt Stimmung ins Stadion. Jeder Treffer wird impulsiv und mit vollem Stimmvolumen unterstützt. Eine unbeschreibliche Atmosphäre: roh, leidenschaftlich und authentisch. Dank eines ko in der 2. Runde können wir bis zum letzten Kampf bleiben.
 
Kurz vor Mitternacht treffen wir uns alle wieder auf der Dachterrasse. Vor dem Königspalast wird um 00:00 Uhr ein großes, rotes Leuchtfeuer gezündet. Die großen Feuerwerke aber finden im Geschäftszentrum der Stadt sowie weiter südlich am Fluss statt. Nachdem wir uns satt gesehen haben machen wir uns auf den Weg zur Khao San Road. Dort herrscht erwartungsgemäß das Chaos. Im näheren Umfeld liegen erste Opfer der Selbstüberschätzung herum. Auf der Straße werden eimerweise Drinks verkauft, Open Air Dj- und Barmusik beschallen, sich überlagernd, die Straße. Wir genießen die ausgelassene Stimmung bis in den Morgen, sodass wir sechs Stunden nach dem hiesigen auch auf das europäische Neue Jahr anstoßen.

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